
Axiomgespinst von Galacksenfaxen, verknüpfaltet zur atmenden pulsklopfenden vierdimensionalen Hirnstruktur des Universums — {– und man vergesse niemals} >> Zouzou << {dass das, was wir wahrnehmen, ein infinitesimales Partikel ist: Hubble Eins, die Nachthimmelskugel, unendlich kleine Teilmenge einer unendlichen Mannigfaltigkeit: welche selbst nur eine Teilmenge vom Maß Null ist im Phasenraum aller möglichen mathematischen Strukturen.} — dazwischen Kavernen, nyx als Nahezunix, drei Raum- und eine Zeitdimension und Gebrubbel virtueller Teilchenpaare und äußerst gelegentlich ein Proton oder Photon, dahinhastend wie ein Wanderer, der vor Einbruch der Nacht die Stadt zu erreichen hofft —
Am 13. Dezember sollte das einsam eilende Elementarteilchen seine Weltlinie gen Spreeufer krümmen: Um 19 Uhr kann man in der berühmten Berliner Raumstation einen Sciencefictionroman neuer Art kennenlernen.
Seit 2011 arbeitet Fabian Herrmann an seinem Curiepolis-Projekt. Ursprünglich eine Kurzgeschichte von wenigen Seiten Länge, wuchs es im Laufe von vierzehn Jahren an zu einem mehrtausendseitigen Korpus, dessen erster Band nun bereit ist zur Landung auf der Erde. Um entspannten Erstkontakt zu ermöglichen, hat er sich entschlossen, das Buch zum freien Download ins Internet zu stellen: curiepolis.neocities.org.
Doch warum ähnelt der Aufbau des Textes jenem eines Sourcecodes? Welche Handlungs-Subroutinen schildern reale Vorgänge, welche Träume, Halluzinationen, Gedankenturbulenz — gibt es diesen Unterschied überhaupt in der Welt von Curiepolis? Wie entstehen die farbigen Illustrationen? Und was zum Wiedehopf bedeutet das Wort „Kaisiphuablorone“?!
In einer fünfundvierzigminütigen Präsentation mit anschließender Diskussion wird der Autor einige Geheimnisse rund um sein Projekt lüften und zeigen, was Sciencefictionliteratur jenseits von Roboterliebe und Weltraumschlacht vermag. Thomas Pynchon und Arno Schmidt, James Joyce, Jorge Borges, Alfred Döblin, Günter Herburger, Norman Ohler und einige andere Schriftsteller haben Curiepolis stilistisch inspiriert, doch Ziel des Projektes ist, etwas neues zu schaffen, eine neue futuristische Literaturgattung, welche dem Denken unbekannte Vollzugsebenen zugänglich macht.
Annika Palmstroem et al. freuen sich auf jeden verirrten kosmischen Wanderer, der den Weg aus Frost und Oortschewolken-Dunkelheit in das seltsame Curiepolis-Multiversum findet.
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