Open Moon

liebe leute,

vielleicht hat’s der eine oder andere schon gehört. vor ungefähr 10 tagen habe ich 1000+1$ nach kalifornien geschickt, um uns die tür für die teilnahme am google lunar xprize offen zu halten. das anmeldeprozedere ist damit allerdings noch nicht abgeschlossen. wenn es uns nicht gelingt, innerhalb der folgenden 90 tage ab einzahlung noch einmal 9000$ aufzutreiben, sind wir aus der ganzen geschichte auch schon wieder draussen. zu sinn und zweck der anmeldegebühr verweise ich auf die homepage der ausrichter.

das hauptaugenmerk liegt jetzt auf der sicherstellung der finanzierung. dabei sollte man nicht aus den augen verlieren, das es hier nicht nur um die entrichtung der anmeldegebühr geht, sondern auch um eine kontinuierliche finanzierung der anstehenden entwicklungsarbeiten.

und damit bin ich schon beim thema. grundsätzlich sehe ich die notwendigkeit zur einrichtung von 3 arbeitsgruppen:

1. (positionsstabilisierte) höhenplattform/ startrampe

die grundidee ist alt und wird auch von einigen anderen teams praktiziert: man nehme einen ballon mit einer angehängten rakete und lasse den ballon so hoch wie möglich aufsteigen. dann zünde man die ausgerichtete rakete. fertig. meines wissens hat ein russe irgendwann in den achtzigern sogar ein patent auf das verfahren angemeldet. die vorteile liegen auf der hand. durch die enorme starthöhe (20-40km) spart man treibstoff (geringere erdanziehung, geringerer luftwiderstand). ernsthaft in betracht gezogen, etwa von den großen raumfahrtagenturen, wurde diese methode aber dennoch nicht. zum einen ist der betrieb einer trägerrakete mit einem ganzen haufen hochkomplexer prozeduren verbunden. Anders als zu reinen schauzwecken, gilt es eine definierte flugbahn einzuhalten und ein genaues ziel zu erreichen. zudem kommt noch die in der regel sehr teuere nutzlast, ganz zu schweigen von den aufwendig aufrecht zu erhaltenden bedingungen für die treibstofftanks, usw. all das bewog die agenturen in der vergangenheit lieber auf kontrollierte randbedingungen zu setzen. und die hat man noch am ehesten am boden. zum anderen ist so eine ballonfahrt auch nicht gerade das, was man einen kontrollierten aufstieg nennen könnte. dennoch gibt es hier einige möglichkeiten, insbesondere im vergleichsweise jungen lichte von gps, modernen eingebetteten systemen und der in unserem falle relativ geringen nutzlast, die einen start in der höhe heute mehr als nur durchführbar erscheinen lassen.

2. trägerrakete

was es hier zu tun gibt, ist klar. Es ist eine möglichst einfach gehaltene rakete mit relativ geringer nutzlastkapazität und gutartigem, d.h. vor allem reproduzierbarem flugverhalten zu konstruieren. zu beachten sind die besonderen bedingungen beim ballonaufstieg und in der abschusshöhe. mit einer fixierten startprozedur wird man hier nicht weit kommen. vielmehr wird eine semiintelligente (z.b. regelungstechnische, also sensorgesteuerte), dynamische startprozedur implementiert werden müssen, inklusive ausnahmebehandlung (notfallprozedur) und flugbahnkontrolle. ein hübsches stück arbeit, keine frage.

3. landeeinheit

in der form, wie sie für den wettbewerb benötigt wird, hat noch niemand ein derartiges gerät gebaut oder zumindest irgendwo auf einem himmelskörper gelandet. zuverlässige erfahrungswerte existieren nicht. das kann man aber eher als chance denn als bedrohung interpretieren. die vorschläge, die man hierzu im netz (und sonstwo) finden kann, sind ebenso ungewöhnlich wie vielfältig. vom selbstrollenden ballon, den ich persönlich ob seiner fast stupiden einfachheit bevorzuge, bis hin zum hochkomplexen hexapoden gibt es hier alles zu sehen. dennoch sollte bei aller faszination auch hier der zeitplan nicht aus den augen verloren werden! wir müssen uns hier schnell auf ein konzept einigen.

leute, macht was!

neven

Kommentare

2 Antworten zu „Open Moon“

  1. Avatar von housetier

    o_O offener Mond?

  2. Avatar von Helmchyn

    Ich denke, du solltest für die Überlegung nicht beim Start sondern bei der Landung beginnen. Was muss dein Landefahrzeug an Bord haben um zu funktionieren, wie sieht dann das Trägerfahrzeug aus, wie hoch ist damit die Nutzlast, für das Launchvehicle und wie bekommst du das auf nen Ballon. Ich glaube die Nutzlast wird so gering gar nicht ausfallen, mit ein paar Kilo bist du schon dabei.

    Hast du das durchgerechnet (ich weiß, die Frage kennst du)? Du brauchst Astrogation, Sensorik, Funk, Stromversorgung, etc… und Software, die damit umgeht, ganz zu schweigen von gesetzlichen Parametern (darf man eigentlich Raketentreibstoff im Keller lagern…). Hast du echt Leute am Start, die das drauf haben? Wenn ja, dann will ich euch echt gerne mal kennen lernen.

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